So gelingt Ihre Betriebsübergabe
Sein Lebenswerk in fremde Hände zu geben, stellt jeden passionierten Handwerksunternehmer vor große Herausforderungen - organisatorisch und emotional. Aber mit einer ausreichenden Portion Vorbereitung und Voraussicht ist alles nur halb so schlimm. Sind Sie bereits dabei, sich mit der Übergabe Ihres Handwerksbetriebs auseinanderzusetzen? Dann sind Sie hier genau richtig. Anhand einer ersten Checkliste möchten wir Ihnen das Einmaleins einer reibungslosen Betriebsübergabe an die Hand geben:
Wettbewerbsfähigkeit
Eine Betriebsübergabe sollten Sie nur in Erwägung ziehen, wenn Ihr Unternehmen gut läuft und wettbewerbsfähig ist. Für einen Betrieb, der nicht ausreichend Gewinne erzielt, besteht bei potenziellen Nachfolgern höchstwahrscheinlich kein Interesse.
Rechtzeitige Planung
Auf die Wichtigkeit einer rechtzeitigen Planung hatten wir Sie bereits in unserem Bericht über die Betriebsübergabe des Malerbetriebs Schmitt in Koblenz hingewiesen. Im Idealfall sollten Sie eine Planungszeit zwischen fünf und zehn Jahren einberechnen, bevor Sie die Verantwortung abgeben. In diesem großen Zeitfenster sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet, die die Umsetzung gefährden könnten.
Für den Todesfall vorsorgen
Auch wenn es ein Thema ist, mit dem man sich nur ungerne beschäftigt, sollte man sich Gedanken darüber machen, was bei schwerer Krankheit oder schlimmer, im Todesfall, aus dem eigenen Betrieb wird. Wenn Sie diese Notwendigkeit umgehen, sind erhebliche Auseinandersetzungen oft vorprogrammiert. Seien Sie sich auch der Verantwortung für Ihre Mitarbeiter bewusst und bereiten Sie diese so früh wie möglich auf den Ernstfall vor. Wichtige Dokumente wie Generalvollmacht, Testament oder Patientenverfügung sollten gemeinsam mit einem Notar erstellt werden.
Art der Betriebsübergabe bestimmen
Haben Sie als Nachfolger bereits ein Familienmitglied bestimmt, dürfte dieser Punkt für Sie entfallen. Anderenfalls gibt es viele weitere Möglichkeiten, seinen Betrieb zu übergeben: Haben Sie schonmal an die Übernahme durch einen Ihrer Mitarbeiter oder Gesellschafter gedacht? Auch Teilverkäufe oder eine Unternehmensverpachtung lassen sich an dieser Stelle in Betracht ziehen.
Übergangsphase
Drum prüfe wer sich ewig bindet: Eine klar definierte Übergangsphase erleichtert eine reibungslose Übergabe. Während Ihr Nachfolger den Regelbetrieb größtenteils übernimmt, erhält er dabei vorläufig Ihre Unterstützung. Das gibt Ihnen wiederum die Möglichkeit, die Performance des Geschäftsführers in spe auf allen Ebenen zu überprüfen und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Ein Vertrag mit Zielvereinbarungen eignet sich sehr gut, um sich schrittweise der vollständigen Übergabe anzunähern.
Mitarbeitern eine Stimme geben
Die Mitarbeiter sind das Herzstück eines Unternehmens. Da ein Wechsel in der Geschäftsführung zu großen Unsicherheiten führen kann, ist es von großer Bedeutung, Ihrem Team in diesem Prozess mit absoluter Transparenz zu begegnen. Die Mitarbeiter müssen wissen, ob ihr Job auch weiterhin sicher ist, wie es um die Menschlichkeit des neuen Chefs bestellt ist und ob dieser überhaupt dazu in der Lage ist, den Betrieb kompetent zu führen.
Hinweis:
Diese Checkliste hat keine Gewähr zur Vollständigkeit. Ziehen Sie für Ihre Betriebsübergabe immer entsprechende Fachleute hinzu, die Sie kompetent auf allen Ebenen beraten können, zum Beispiel einen Rechtsanwalt, Steuerberater oder Ansprechpartner der Handwerkskammer.